Ruhland | Erstfassung 10.10.2018 UPDATE 28.1.2022
Wie ein Kneippscher Oberguss das Wunder von Kopfing beendete...
Maria Gatterbauer - oder: Das Wunder von Kopfing 1890 - 1892
Die 20-jährige Maria Gatterbauer (Gaderbauer > sie stammte vom "Gaderbauerngut" in Kimleinsdorf 1) erregte nicht nur in Kopfing und Umgebung großes Aufsehen: Das Bauernmädchen verfiel zwischen 1890 und 1892 täglich in eine Art Krampfstarre und begann dann (auch in lateinischer Sprache) lautstark zu predigen und machte auch Weissagungen.
Über die Linzer Lokalpresse schaffte sie es in den frühen 1890er-Jahren auch auf die Titelseiten der europäischen Zeitungen.
Maria Gatterbauer (Symbolfoto) war 1891 im Krankenhaus der Barherzigen Schwestern in Linz untersucht und als Schwindlerin bezeichnet worden, nachdem man in ihrem Gebetbuch die wohl auswendig gelernten lateinischen Texte gefunden hatte.
Die Predigten, die sie auch während ihres Krankenhaus-Aufenthaltes lautstark hielt, fanden ein abruptes Ende, als man ihr einen Topf mit Wasser ins Gesicht schüttete.
Das Linzer Volksblatt (12. 10. 1890) schrieb:
Das Resultat der Untersuchung war,
dass ein Kneipp'scher Oberguss
das beste Mittel
gegen Einbildung und Schwindel ist!
4 Zeitungsausschnitte aus dem Linzer Volksblatt (1890, 1892)
beschreiben in der Sprache der Zeit die "Auftritte" des Bauernmädchens in Kopfing, Linz (Urfahr) und Gallneukirchen - und das Ende am 15. 2. 1892: Da hat die Mutter die Predigerin in ihre Heimat Kopfing gebracht, damit sie dort ihr Predigeramt niederlege und keine frischen Narren mehr mache …
