Sachen. Namen. Volkskultur. Wie frührer gredt wordn ist...

 Johann Schöfberger 11/2020 


 Sprache gipfelt in "Sprichwörtern" - was wichtig war, das wurde auch zu einem geflügelten Wort: Sprichwörter artikulieren Lebensweisheiten knapp und treffend, sie verallgemeinern gesellschaftliche Erfahrungen in einer bestimmten Region. Oft wissen wir nichtg mehr, woher diese Lebensweisheiten kommen: Johann Schöfberger erinnert sich an Weisheiten und Sprichwörter seines Großvaters Martin Schöfberger - und lässt uns daran teilhaben. 

Vgl. dazu auch: Franziskas Körner Kopfinger Sprach...


Martin Schöfberger (Haodinger Martin, 1893 - 1969) arbeitete viel im "Holz"; in den jungen Jahren vor allem als Waldarbeiter tätig, zum Holzschuhmacher in St. Aegidi (Reisedt 4, "Zugsberi").

Er überlieferte seinen Enkelkinder viele sprachliche Weisheiten, die auf der Kopfinger Mundart fußen.

Unter den 32 Enkelkindern und 5 Urenkeln war auch Johann Schöfberger,  der vieles niederschrieb, was er von seinem Großvater erfahren hatte...

 

Was di net brennt, dös brauchst net blasn!

Es betrifft dich nicht, also kümmere dich nicht darum!

 

Wer dös Siasse mag, der muass a dös Saure mögn!

Wer die Annahmlichkeiten gerne hat, der muss auch das Unangenehme mögen!

 

Dös juckt mir net ...

... das hieß: Das kümmert mich nicht, das geht mich nichts an!

 

Wann's nu amal a so an Bimma tuat, aft toan ma d'  Wag'n aua!

Bei einem starken Gewitter mit heftigen Donnerschlägen ist es gescheit, die Wägen aus der Remise zu geben! Es könnte ja der Blitz einschlagen und einen Brand verursachen ...

 

Von Georgi bis Michaeli geht ma net über d' Wiesn!

Früher wusste man genau, wenn man nicht "überecks" das Gras schonen und Abkürzungen über Wiesen vermeiden sollte: "Von Georgi (24. April) bis Michaeli (29. September) geht man nicht über Wiesen", war die Regel, an die sich alle hielten...!