Josef Ruhland I. | Lehr- und Wanderjahre


Josef Ruhland (geb. 21.10.1902) half nach dem Volksschul-Abschluss mit 12 Jahren die nächsten beiden Jahre zuhause mit. 1916-1919 erlernte er als Lehrbub in einer Wagnerwerkstätte im 25 km entfernten Landshut das Wagner-Handwerk. Er bekam diese Jahre zwar keinen Lohn, "genoss" aber freie Kost und Logis bei der Familie seines Lehrherrn. 



Sofort nach dem Ende der Lehrzeit verließ Großvater Landshut, um als Geselle auf der Walz sein handwerkliches Können zu verbessern:

  • 1920/1921 arbeitete bei der Wagnerei Lipp (Oberndorf im Allgäu, heute Spezialist für Behälterbau)
  • 1921 Geselle bei der Wagnerei Behringer (Bad Tölz)
  • 1922 lernte er bei der Großwagnerei Beissbahrt (München, 1899 als erste Automobilfabrik Bayerns gegründet, heute Erzeuger von Auto-Servicegeräten) nach Plan zu arbeiten und besuchte eine Abendschule, um das Planzeichnen zu zeichnen - damals eine seltene Kompetenz.
  • Am 15.10.1922 kam er nach Ried i. I. und arbeitete dort bis zum 6. März 1925 in der Wagnerei Florian Strasser (heute "Auto Strasser"). Damals lernte er auch unsere Großmutter (Foto unten, 1922) kennen.

In diesen Jahren hatte Großvater sich beruflich einen Namen gemacht: Er entwarf 1923 für die "Gräf & Stift Busse" eine Eingangstür als Verbundkonstruktion aus Holz und Eisen - den ihm darauf angebotenen Konstrukteurs-Posten in Wiener Neustadt hatte er jedoch abgelehnt.


Die Jahre in Ried nutzte Großvater, um sich auf die Meisterprüfung vorzubereiten. Das "Übungsblatt für Holzberechnungen" und der "Plan für dem Bau des Süddeutschen Ökonomiewagens" (vgl. oben) waren Teil seiner Vorbereitungsarbeit.

 

Unsere Großmutter hatte dem Wandertrieb Großvaters ein Ende gesetzt. Die Ziele jetzt waren:

  • ein Haus kaufen
  • die Wagner-Meisterprüfung ablegen
  • Selbstständigkeit als Wagnermeister
  • Heirat

1925 sollten sich diese Pläne erfüllen.