Ruhland | Erstfassung 12.12.2018
Alois Hofbauer steht in Kopfing mit seinem Sohn Johann für zwei Generationen Tierheilpraktiker und Kastrateure - schon sein Vater war in Münzkirchen als Kastrateur tätig.
Die Geschichte der "Hofbauern" als Schinder bzw. Abdecker (von "schinden" = die Haut abziehen, Verwertung der Kadaver durch die Wasenmeister) und Kastrateure reicht bis 1600 zurück.
Kastrant Alois Hofbauer
- 1875 in Münzkirchen geboren
- 1895 Heirat mit Maria Wasner aus Beharding
- 1924 verstorben als Hausbesitzer in Kopfing 17
Alois Hofbauer hatte im September 1895 die Berechtigung für die Führung einer tieräztlichen Praxis erhalten; damit sollte die tierärztliche Hilfe in Kopfing sowie den angrenzenden Nachbargemeinden sichergestellt werden.
Hochzeit
Maria Wasner und Alois Hofbauer
Dienstag, 24. 9. 1895
Hochzeiten fanden früher an Wochentagen statt.
Familie
Alois und Maria Hofbauer
(um 1907)
mit den Kindern - 3 Söhnen und 2 Mädchen.
Sohn Alois zog nach Wien, Josef nach Michaelnbach und Johann, 1903 als jüngster Sohn geboren, blieb in Kopfing.
Er setzte die tierärztliche Berufstradition von Vater und Großvater fort.
Auf den Fotos unten ist das Hofbauer-Haus vor und nach dem 1. Weltkrieg zu sehen.
Die beiden Bilder rechts zeigen von den "Hofbauern" benutztes Geräte:
Mörser (zur Herstellung von Heilmitteln) und
zwei Aderlass-Geräte (das kleinere für Menschen und das größere Gerät für Pferde)
Johann Hofbauer
Tierheilpraktiker, Schlächter
und Kastrant
1903 - 1977
1903 in Kopfing 17 geboren, heiratete Maria Reiter vom Ahördl in Mitteredt, verstorben nach einem Verkehrsunfall in Kopfing 74 im Jahr 1977.
Die "Hofbauern" halfen nicht nur Tieren, sondern auch Menschen.
In den 1950er-Jahren kam es wegen der tierärztlichen Tätigkeit Hofbauers oft zu Konflikten wegen Anzeigen des kurz in Kopfing tätigen Tierarztes Dr. Sinowatz.
Gelegentliche ärztliche Behandlungen von Kopfingern hingegen tolerierte der Gemeindearzt Dr. Weißensteiner.
QUELLEN: anno.onb.ac.at, Wolfgang Danninger, Heimatbuch Kopfing;