Josef Ruhland | 03/2021 - Kurzfassung: Der Bundschuh (2023, S. 69)
Der Weg der "Gänsbäck" führte von Jegling (Dürnberg 7) über Hochdipoltsberg (Bartenberg 3) nach Jageredt (Entholz 15) und von dort weiter nach Kopfing (Mesnerhäusl 7).
Anton I. (1821-1882) und Magdalena (1828-1901) heiraten 1850 und ziehen nach Jageredt.
Anton war ein Zimmermann aus Jegling und baute in Jageredt, Entholz 15 als "Germbereiter" und "Bierbrauer" das Gänsbäck-Haus. 1860 eröffnete er dort eine Bäckerei - vier gab es damals schon in Kopfing.
Anton II. (1860-1923) heiratete 1896 Katharina Reiter (1870-1956) aus Gaisbuchen.
Er arbeitete weiter als Bäckermeister, sie gebar ihm zwischen 1896 - 1915 zehn Kinder, von denen eines früh starb.
Das letzte Kind wurde nach einem Jahr Krieg geboren, der älteste Sohn Anton wurde wurde im 2. Jahr des 1. Weltkrieges eingezogen.
Anton Schmidbauer III. zieht 1916 in den Krieg: Abschied vom Gänsbach...
Die Kriegsjahre waren schwierig, es gab ein "Bäckersterben": Die Leute hatten kaum Geld, Weißbrot durfte nicht gebacken werden.
Die ersten Semmeln buk Anton III. wieder nach seiner Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft 1923 beim Totenmahl für seinen verstorbenen Vater.
Die Schmiedbauer-Familie 1916
Es fehlt der im Kriegsdienst stehende Anton, ganz rechts hinten: Johann Schmidbauer (1900-1986), der die zum Gänsbäck gehörige Landwirtschaft betreute.
Das Gänsbäck-Gut 1930
Johann Schmidbauer führte nach seinem Kriegseinsatz 1918 an der Piave-Front bis 1970 die Landwirtschaft am Gänsbach; er war als Landwirt und Rahmfuhrwerker tätig. 1952 hatte er Anna Baminger (1921-1979) aus Königsedt geheiratet.
Die "neue" Bäckerei Schmidbauer 1931
Anton III. (1896-1970) hatte 1930 Pauline Peham (1908-1984) aus Neukirchen/W. geheiratet und im selben Jahr das Mesnergütl in Kopfing 7 gekauft.
Dort richtete er die neue Bäckerei samt einem Geschäft ein. Das Foto rechts zeigt ihn an der neuen Teigknetmaschine in den 1930er-Jahren.
Anton Schmidbauer war in Kopfing auch als Imkervater bekannt, dazu leitete er von 1924-1945 als Buch- und Kassenführer den Vorschuss-Kassenverein, aus dem die Raiffeisenbank hervorging.
Anton IV. (1931-2001) fuhr seit den 1950er-Jahren erstmals mit einem PKW ins "Gäu", legte 1961 die Meisterprüfung ab und heiratete 1962 Irmgard Freudenthaler (geb. 1940 in Haibach).
Von 1963 .- 1991 führte er mit seiner Gattin die Bäckerei und das angeschlossene Lebensmittelgeschäft.
Tochter Doris Schmidbauer (geb. 1963) setzte als Bäckermeisterin und Konditorin die Gensbäck-Tradition fort.
Sie erweiterte 1986 die Bäckerei um ein Café, verpachtete aus gesundheitlichen Gründen jedoch 2017 den Betrieb; ihr Sohn Stefan Anton Schmidbauer (geb. 1993) hatte zwar noch die Gesellenprüfung für das Bäckergewerbe abgelegt, sich jedoch in der Folge für einen anderen Berufsweg entschieden.