Ruhland | Erstfassung 9.3.2016 UPDATE 29.11.2018
Die beiden Silberbräute waren nach dem 1. Weltkrieg in die USA ausgewandert - und hatten dort am gleichen Tag Amerikaner geheiratet.
Zur Feier ihrer eigenen Silberhochzeit und zur Feier der Goldenen Hochzeit ihrer Schwester kam eine der Silberbräute mit ihrem Gatten zurück nach Kopfing: Und als
das goldene und silberne Brautpaar die Kirche verließen, da zog ein "weißes" Hochzeitspaar in die Kirche ein.
So wurden es drei Hochzeiten an einem Tag, die in Kopfing gefeiert wurden.
Die goldene Hochzeit: Wir sind immer gute Kameraden gewesen, so fasste der Bräutigam sein 50-jährige Ehe zusammen: Der "goldene Bräutigam" ist knapp 80 Jahre alt, 74 Jahre seine „goldene“ Jubelbraut.
Die schönste Erinnerung der ältesten von drei Schwestern ist, dass sie in Gmunden der Kaiser gegrüßt hat. Die schmerzlichste Erinnerung des knapp 80-jährigen Bräutigams, einem ehemaligen Förster aus der Steiermark, war der Moment nach dem ersten Weltkrieg, als man ihm sein Gewehr wegnahm.
Die „silberne“ Braut Mathilde Quint kam mit ihrem Mann aus Los Angeles - sie war mit ihrer Schwester kurz nach dem 1. Weltkrieg in die USA ausgewandert, dort heirateten die beiden am selben Tag, - und kamen nicht wieder nach Österreich zurück.
Das Fest der Silbernen Hochzeit musste sie ohne ihre Schwester feiern, die in den USA geblieben war, ihre beiden Töchter konnten auch nicht mitkommen.
Pauline und Matthias Schönbauer zogen am Tag ihrer Hochzeit in die Kirche ein, nachdem die beiden Jubelpaare diese verlassen hatten.
Inzwischen haben auch sie längst ihre Goldene Hochzeit gefeiert.
Matthias verstarb 2017, Paulines Sohn Herbert Schönbauer lebt mit Gattin Maria heute auf dem Hof in Engertsberg.
Das Luftbild (1960) zeigt den Schönbauer – Erbhof in Engertsberg (Nr. 1, "Schönbauer" schon vor 1739).
Gegenüber gibt es mit dem Kammerer – Erbhof einen weiteren; von hier stammt der gebürtige Kopfinger Pfarrer Josef Kammerer ab. Die „Kammerer“ sind die älteste nachgewiesene Kopfinger Familie: Im Jahr 1651 haben 13 Generationen hier ihren Ursprung.
Anmerkung: Engertsberg gehörte mit Nachbarortschaften im Osten Kopfings lange zur Pfarre Raab und wurde erst 1784 der Pfarre Kopfing zugewiesen!